Schmerzerfassung
1. Systemeinstellung
Um die Schmerzerfassung V2 verwenden zu können müssen Sie vorab einige Einstellungen vornehmen.
System-Unternehmen-Installationsparameter-Pflegedoku
In den Installationsparametern müssen Sie zwei Dinge umstellen.
Steuerung: Setzen Sie den Haken „Expertenstandard Schmerz in Version 2 führen“ um die bisherige Schmerzerfassung auf die neue Version umzustellen.
Anzeige/ Schnittstellen: Setzen Sie den Haken „Schmerzen für Qualitätsindikatoren aus Expertenstandard ermitteln“. Dieser Haken muss gesetzt werden, die Daten für die Qualitätsindikatoren werden ausschließlich über den Expertenstandard Schmerzmanagement bedient. Ohne diesen Haken kann die Schmerzerfassung V2 nicht genutzt werden.
Für Anwender die bisher den Expertenstandard
Pflegedoku-Stammdaten-Allgemein-Expertenstandards-Schmerzmanagement
Über die Lupe wählen Sie den verwendeten Expertenstandard aus. Setzen Sie den Expertenstandard in Bearbeitung . Auf der rechten Seite finden Sie den Bereich der „Elemente“ und scrollen bitten zu den Initialfragen und wählen eine Initialfrage aus und setzen Sie diese über die Bearbeitungsfunktion oben rechts in Bearbeitung.
Im geöffneten Fenster „Element“ setzen Sie unter Systemtyp das Auswahlfeld auf „Chronische Schmerzen“
Die Initialfragen müssen von dem Anwender zu Beginn des Expertenstandards beantwortet werden, wird eine Frage mit dem Systemtyp „Chronische Schmerzen auf „Ja“ gesetzt wird der Expertenstandard zur weiteren Bearbeitung aktiviert, werden hingegen alle Fragen des Systemtyps „Chronische Schmerzen“ mit „Nein“ beantwortet so lässt sich der Expertenstandard nicht zur weiteren Bearbeitung aktivieren und wäre somit beendet. Erfahrungsgemäß werden alle Initialfragen mit dem Systemtyp „Chronische Schmerzen“ hinterlegt.
1.1 Benutzerrollen
System-Benutzer-Benutzerrollen-Pflege
Navigieren Sie in die Benutzerrolle Pflege und wählen Sie die Pflegerolle aus für die Sie die Freigabe vornehmen möchten.
In der Benutzerrolle scrollen Sie auf der rechten Seiten in den Bereich Pflegeprozess und setzen Sie den Haken bei „Expertenstandard Schmerzmanagement (Pflege)“ und „Schmerzen bearbeiten“
Die Funktion Schmerzeinschätzung in der Bewohnerakte kann über das Benutzerrecht
Ausgeblendet werden. Die Daten, die bisher erfasst wurden werden erhalten bleiben und können bei Aktivierung dieses Haken wieder hervorgehoben werden. Die Funktion ist in der neuen Version aber nicht mehr notwendig.
1. 2 Weitere Administrative Einstellungen
Pflegedoku-Stammdaten-Steuerung-Verknüpfung-Pflegeschema-Leistungen-Systemleistungen-Systemtypen
Warnung: Verändern Sie in diesem Bereich ausschließlich die nachfolgenden Schritte und verändern weiter keine Einstellungen. Die Einstellungen wurden bei Einrichtung des Systems eingerichtet und bedarf keiner weiteren Einstellung. In diesem Bereich werden sogenannte Systemtypen angezeigt, das sind Verrichtungen, die für bestimmte Anwendungen genutzt werden. Kontrollieren Sie bitte welche Verrichtung dem Systemtyp Schmerzrating zugeordnet ist. Diese Verrichtung wird im späteren Verlauf im Bereich Maßnahmen wieder relevant.
Sollte dieser Systemtyp ungewöhnlicherweise nicht vergeben sein, so können Sie über die Lupe oben rechts im Bild einen neuen Systemtyp zuweisen. Systemtypen dürfen bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich einmal im System vergeben sein. Möchten Sie einen anderen Systemtyp zuweisen entfernen Sie den bereits hinterlegten Systemtyp mit der Mülltonne und weisen mit der Lupe einen neuen zu.
2. Expertenstandard Schmerzmanagement
Pflegemanager-Bewohnerakte-Pflegeprozesse-Infosammlung-Expertenstandards-Schmerzmanagement.
Um einen neuen Expertenstandard Schmerzmanagement anzulegen, klicken Sie bitte auf „Anlegen“
Die Bearbeitungsleiste ist wie folgt aufgebaut
Speichern: Sie speichern den Expertenstandard. Der Expertenstandard kann weiterhin bearbeitet und verändert werden. Speichern sollten Sie nur für kurze Zeiträume.
Abbrechen: Sie brechen die Bearbeitung des Expertenstandards ab.
Info: Sie können über die Info auf eine Übersicht der zuletzt geführten Schmerzprotokolle wechseln, um sich Verläufe anzeigen zu lassen.
Planung: In der Planung können Sie direkt Maßnahmen zur Schmerzprophylaxe/ -schmerztherapie planen. Ist diese Planung verwendet worden, wird die Anzahl der geplanten Maßnahmen in Klammern in dem Planungsfeld angezeigt.
Abschließen: Der Expertenstandard gilt als abgeschlossen. Die hinterlegten Daten sind aktiv und werden in anderen Programmbereichen verwendet. Der Expertenstandard kann nicht verändert werden. Bei Neuanlage setzen Sie den bisherigen Bearbeitungsstand fort.
2.1 Erhebung
Das Datum ist im Default immer das aktuelle Datum
Sie wählen zu Beginn aus, ob die Einschätzung durch den Bewohner selbst erfolgt oder ob eine Fremdeinschätzung eines Mitarbeiters oder einer anderen Vertrauensperson erfolgt. Wird die Fremdeinschätzung ausgewählt, trägt der Mitarbeiter sich in der Zeile „Einschätzung von“ mit dem Namen ein.
2.2 Initialfragen
Der Anwender beantwortet die Initialfragen. Wenn alle Initialfragen mit „Nein“ beantwortet werden, ist eine weitere Bearbeitung des Expertenstandards nicht vorgesehen. Wird eine Initialfrage mit „Ja“ beantwortet so setzt sich die Bearbeitung im Expertenstandard fort. Siehe hierzu auch Punkt 1.2. Es müssen alle Fragen im Expertenstandard beantwortet werden sonst ist ein Abschluss nicht möglich.
2.3 Lokalisation
Im Feld Lokalisation wählen Sie bitte über das leere Blatt eine neue Lokalisation aus. Die Auswahl der Lokalisation erfolgt über ein Körperschema, zur Auswahl klicken Sie bitte im linken Feld in das Kästchen der jeweiligen Lokalisation. Hier ist eine Mehrfachauswahl möglich. Das Feld Lokalisation wird für die Qualitätsindikatoren verwendet, wenn der Indikator 79 benötigt wird.
Nachdem Sie eine oder mehrere Lokalisationen ausgefüllt haben, öffnet sich zu jeder Lokalisation ein Bearbeitungsfenster.
Im oberen Teil der Bearbeitung haben Sie die Möglichkeit schriftliche Informationen zur Lokalisation zu hinterlegen.
Art des Schmerzes: Hier können Sie zwischen einem akuten Schmerz und einem chronischen Schmerz differenzieren. Ebenso können Sie eine unklare Schmerzsituation angeben.
Schmerzen seit wann: Seit wann besteht dieser Schmerz?
Art der Messung: Die Auswahl der Schmerzskala hat direkten Einfluss auf das Schmerzprotokoll und bestimmt mit welcher Skala das Schmerzprotokoll geführt wird. Sie haben die Auswahl zwischen der NRS-Skala und der BESD-Skala.
Schmerzsituation: Sie wählen zwischen einer stabilen, instabilen oder unklaren Schmerzsituation aus.
Intensität in Ruhe / bei Belastung: Hier hinterlegen Sie den durchschnittlichen Schmerz der Lokalisation. Zu Beginn des Schmerzmanagements kann auch die Ausgangsschmerzintensität verwendet werden. Diese Auswahl wird für die Qualitätsindikatoren verwendet, wenn der Indikator 79 benötigt wird.
Diese Bearbeitung wird für jede Lokalisation geführt, die Sie ausgewählt haben und öffnen sich automatisch.
Möchten Sie nachträglich eine Lokalisation bearbeiten, wählen Sie diese aus und nutzen die Bearbeitungsfunktion um das Bearbeitungsfenster wieder zu öffnen.
Löschen Sie eine Lokalisation ist diese nicht mehr sichtbar und kann auch nicht wieder aufgerufen werden. Die bisherigen abgeschlossenen Bearbeitungsstände bleiben davon unberührt.
2.4 Kriterien zur differenzierten Einschätzung
Die Kriterien zur differenzierten Einschätzung müssen vollständig ausgefüllt sein, um den Expertenstandard abschließen zu können. Die Kriterien sind in sechs Bereiche aufgeteilt. Um nicht jedes einzelne Kriterium anklicken zu müssen können Sie zu Beginn eines jeden Bereiches über die Funktionen „Zutreffend“, „Nicht zutreffend“ und „Keine Angabe“ eine Vorauswahl für den gesamten Bereich treffen.
Haben Sie alle Kriterien ausgewählt können Sie dann mit einer selektiven Auswahl bestimmen welches Kriterium zutreffend ist. Möchten Sie dann noch spezifizieren für welche Lokalisation das Kriterium zutreffend ist, können Sie mit einem doppeltem Mausklick auf das Kriterium ein Textfenster öffnen, um Informationen zu hinterlegen.
So gehen Sie in jedem Bereich der differenzierten Einschätzung vor.
Die Bereiche 1. Schmerzqualität und 6. Auswirkungen auf das Alltagsleben werden für die Qualitätsindikatoren herangezogen, wenn Indikator 79 benötigt wird.
2.5 Akzeptables Schmerzniveau
Legt der Bewohner ein für sich akzeptables Schmerzniveau für einen Ruhe- und Belastungsschmerz fest, so kann dieser hier hinterlegt werden. Die Auswahl der jeweiligen Intensität hat unmittelbaren Einfluss auf das weitere Vorgehen in einem Schmerzprotokoll. Wird in einem Schmerzprotokoll die hier hinterlegte Schmerzintensität überschritten leitet das System einen Workflow zur Schmerztherapie ein.
Die hinterlegte Schmerzintensität wird erst bei einem abgeschlossenem Expertenstandard aktiv und im Schmerzprotokoll gegengeprüft.
Bei Bewohnern, die sich nicht zu Ihrem Schmerz äußern können, leitet das System bei Verwendung der BESD-Skala automatisch ab einer Intensität von 6 den Workflow zur Schmerztherapie ein.
2.6 Wird durch die bisherige Therapie Ihre akzeptable Schmerzintensität erreicht?
Hier besteht die Möglichkeit die Zufriedenheit des Bewohners zur aktuellen Schmerztherapie schriftlich festzuhalten.
2.7 Pflegefachliche Einschätzung
„Überleitung in den Pflegeprozess und Maßnahmen zum pflegerischen Schmerzmanagement“ der Haken setzt sich, sobald eine Initialfrage mit „Ja“ beantwortet wurde. Die zwei Fragen zum Thema Beratung können manuell gesetzt werden, wenn eine Beratung stattfinden kann.
Die folgenden zwei Auswahlfelder betreffen die Qualitätsindikatoren.
„Bestehende und andauernde Schmerzsymptomatik“ und „Bewohner ist aufgrund einer Schmerzmedikation schmerzfrei“ sind die Bearbeitungsfunktion zu den Indikatoren 75 und 76 und sind zuvor in den Qualitätsindikatoren - Einstellung/ Ausschlüsse zu finden gewesen. Es werden mit dieser Schmerzversion alle benötigten Parameter zur Bearbeitung der Qualitätsindikatoren ausschließlich im Expertenstandard Schmerzmanagement hinterlegt und abgefragt.
3. Praktische Umsetzung
Pflegemanager-Bewohnerbearbeitungsfunktion
Um ein ungeplantes Schmerzprotokoll zu führen, nutzen Sie die
Bewohner Bearbeitungsfunktion und wählen die Funktion Schmerzprotokoll. In der Auswahl können Sie jetzt zwischen bereits erfassten Lokalisationen aus dem Expertenstandard Schmerz wählen oder einen Akutschmerz angeben.
Wählen Sie eine bereits bekannte Lokalisation aus greift das System auf bereits bekannte Informationen aus dem Expertenstandard Schmerz zurück. Als erstes greift das System auf die Information zurück mit welcher Skala die Schmerzintensität erhoben werden soll. Hier steht die Numerische Rangskale (NRS) oder die Beurteilung von Schmerzen bei Demenz (BESD) zu Verfügung. Je nach Auswahl gelangen Sie entweder direkt in das Schmerzprotokoll oder in die BESD-Skala zum Ausfüllen der benötigten Kriterien zur Schmerzintensitätsermittlung.
3.1 Beurteilung von Schmerzen bei Demenz (BESD)
Im ersten Schritt erfassen Sie in welchem Zustand die Schmerzerfassung gemacht wurde.
Anschließend markieren Sie die zutreffenden Punkte in den fünf Kategorien.
Sobald die Auswahl gespeichert wird, gelangen Sie in das eigentliche Schmerzprotokoll, das bereits die Intensität aus dem BESD-Assessment übernommen hat. Der Mitarbeiter hat weiter keine Angaben zu machen.
3.2 Numerische Rangskala (NRS)
Wird die NRS zur Schmerzintensitätsermittlung genutzt, gelangen Sie direkt in das Schmerzprotokoll. In diesem Fall gibt der Mitarbeiter per Mausklick die Schmerzintensität an und wählt im Feld „Messung bei“ den Zustand in Ruhe oder bei Belastung aus.
3.3 Schmerztherapie
Haben Sie in der Einschätzung der Schmerzintensität, die zuvor im Expertenstandard Schmerz definierten Grenzwerte überschritten, bietet Ihnen das System die Möglichkeit weiterer Maßnahmen an.
Sofern Sie weitere Maßnahmen einleiten möchten, greift das System auf verschiedene Möglichkeiten zurück. In erster Linie haben Sie immer die Möglichkeit direkt einen Bericht an einen behandelnden Arzt zu verfassen, sofern es bisher keine Anordnungen gibt. Sind Maßnahmen zur Intervention geplant bietet das System diese an und bietet auch Bedarfsmedikamente mit der Kennzeichnung Schmerzmedikament an.
Je nachdem welche Schmerztherapie Sie auswählen erhalten Sie eine Information, wann die letztmalige Anwendung oder Vergabe dokumentiert worden ist.
Wählen Sie eine Anwendung oder eine Bedarfsmedikation aus erstellt das System automatisch eine Behandlungserfolgsprüfung in 60min. Die 60min. beschreiben hier einen initialen Wert und kann mit Klick in das Feld optional für diese Vergabe angepasst werden.
Bei Bestätigung der Prüfung des Behandlungserfolgs erstellt das System eine erneute Verrichtung Schmerzprotokoll unter Berücksichtigung der angegebenen Zeit. Je nachdem wie die Schmerzintensität in diesem Schmerzprotokoll eingeschätzt wird, beginnt der Workflow von vorne oder ist beendet.
3.4 Akutschmerz
Wird in der Auswahl der Lokalisationen der Akutschmerz ausgewählt,
Gelangen Sie anschließend in das Fenster zur Auswahl der Lokalisation anhand des Körperschemas. Anschließend gelangen Sie in das Schmerzprotokoll und das weitere Vorgehen findet wie zuvor beschrieben statt. Der Mitarbeiter wird zum Ende des Prozesses gefragt, ob er den hinterlegten Schmerz mit in den Expertenstandard Schmerzmanagement aufnehmen möchte.
Mit Antwort Ja öffnet sich im Anschluss der Expertenstandard Schmerzmanagement und der entsprechende Schmerz kann wie im Verlauf beschrieben hinterlegt werden.
4. Planung von Schmerzprotokollen
Unabhängig an welcher Stelle Sie eine Maßnahme „Schmerzprotokoll“ planen möchten nutzen Sie die Verrichtung mit dem Systemtyp „Schmerzrating“. In dieser Verrichtung ist ein zusätzliches Feld hinterlegt, das Ihnen ermöglicht die Verrichtung direkt mit einer Lokalisation aus dem Expertenstandard Schmerzmanagement zu verknüpfen und Sie unterschiedliche Rhythmen zur Abfrage des jeweiligen Schmerzstatus nutzen können. Bitte beachten Sie den Monatsrhythmus nach Tagen, um ggf. Schmerzprotokolle über mehrere Tage erheben zu können.
5. Schmerzanalyse
Sie haben zum einen die Möglichkeit die jeweiligen Schmerzprotokolle in der Bewohnerakte unter dem Punkt Nachweise einzusehen oder über die Bewohnerinformation eine Schmerzanalyse zu öffnen.
Nachweise-Schmerzprotokoll
Bewohnerinformation-Schmerzanalyse